Sicher ist es beschämend - aber was soll man dagegen machen - : immer wenn ich das schöne Weihnachtslied "Vom Himmel hoch, da komm ich her" höre, muss ich unwillkürlich an die Christvesper 1972 in Bursfelde denken, bei der die Organistin auf ganz ungewöhnliche Weise - nämlich vom Dachboden der Klosterkirche her über eine leiterähnliche Stiege - zu ihrer Orgel kam.

Nun habe ich zwar die Pointe der Geschichte, die sich damals zugetragen hat, schon vorweggenommen, doch möchte ich von vornherein den Eindruck ausschließen, als ob ich hier eine besinnliche Weihnachtslegende erzählen wollte. Ich möchte vielmehr darüber berichten, wie man bei der Einrichtung einer "Winterkirche" innerhalb der ehrwürdigen dreiteiligen Bursfelder Basilika damals - offenbar vor lauter Eifer - etwas Wichtiges vergaß.

Es ging darum, dass die verhältnismäßig kleine Gemeinde des Klosterortes Bursfelde, zu der noch die Einwohner des nicht viel größeren nahen Glashütte gehören, eine Möglichkeit suchte, auch im Winter - ohne frieren zu müssen - Gottesdienste durchführen zu können.

Zwar besitzt der östliche Kirchenraum eine unter den Sitzbänken angebrachte elektrische Notheizung, doch reicht diese bei großer Kälte nur aus, einen bei Gottesdiensten wohl weniger wichtigen Körperteil zu erwärmen. Und selbst die Worte des Pastors auf der Kanzel vermochten den schlotternden Gliedmaßen der Andächtigen auch nicht mehr Wohlbehagen zu verschaffen.

Als man nun überlegte, wie hier am besten Abhilfe zu erreichen sei, bot sich der zwischen Ost- und Westkirche befindliche Mittelraum, nämlich die bisherige Eintrittshalle dafür an. In diesem Teil der Klosterkirche befanden sich nur das Treppenhaus zur Orgel und eine kleine Sakristei, und er sollte sich nach einhelliger Überzeugung des Kirchenvorstandes wohl am einfachsten als "Winterkirche" herrichten und beheizen lassen.